[Acpc-l] Vortrag: Prof. Udo Blaesi, 8.1.2001

Maria Cherry Maria Cherry <maria@par.univie.ac.at>
Thu, 2 Nov 2000 13:57:20 +0100 (MET)


                               UNIVERSITAET WIEN 
                      INSTITUT FUER SOFTWAREWISSENSCHAFT
                                 
                
              FWF-Projekt Spezialforschungsbereich F011 "AURORA"


        EINLADUNG ZU EINEM VORTRAG IM RAHMEN DES AURORA-KOLLOQUIUMS
        
                  
                   Modulatoren der RNA Faltung und Funktion
                         
            
                           Univ. Prof. Dr. Udo Blaesi
		            
		              Universitaet Wien
		     Institut fuer Mikrobiologie und Genetik
                  
                  ZEIT: Montag, 8. 1. 2001, 17.15 Uhr s.t.
                   ORT: Institut fuer Softwarewissenschaft
                     1090 Wien, Liechtensteinstrasse 22, 
                             Seminarraum, Mezzanin



Ribonukleinsäuren (RNA) sind an allen relevanten Stoffwechselreaktionen
von Zellen beteiligt.  RNA wird für die Synthese der Erbsubstanz (DNA),
für die Umschreibung der in der DNA kodierten Information in Proteine,
sowie für die Genregulation bis hin zur Steuerung von
entwicklungsbiologischen Vorgängen benötigt.  Die vielfältigen
katalytischen Funktionen der RNA führte zur Postulierung einer prä
biotischen RNA-Welt, die als Vorläufer der heutigen DNA- und
Protein-Welt angesehen wird.  In vielen biologischen Prozessen werden
Proteine benötigt, damit RNA eine bestimmte Struktur einnehmen und
funktionell wirksam werden kann.  Erst diese Gestaltsänderung ermö
glicht die Realisierung der in der RNA vorhandenen Information.  Seit
Errichtung des Biozentrums der Universität Wien wurde die RNA Forschung
in Österreich durch Unterstützung des FWF intensiviert und hat
mittlerweile internationale Anerkennung gefunden.  Zur Zeit besteht ein
Defizit im Verständnis darüber, wie Proteine die strukturelle Faltung
und Stabilität von RN A, sowie deren Prozessierung und Transport
beinflussen.  Das Ziel der am Spezialforschungsbereich beteiligten 9
Arbeitsgruppen ist es diese grundlegenden Fragen in einem längeren
zeitlichen Rahmen am Biozentrum zu untersuchen.  Insbesondere sollen
gemeinsame Prinzipien von RNA-Protein Wechselwirkungen in
unterschiedlichen Organismen, wie Bakterien, Hefen und höheren
tierischen und pflanzlichen Zellen erforscht werden.  Der
Spezialforschungsbereich ist thematisch in drei Forschungsrichtungen
gegliedert, die stark vernetzt sind:  Proteine, die an der RNA Faltung
und der Translation der RNA in Proteine beteiligt sind.  Im Rahmen
dieser Projekte sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede von "RNA-
Faltungsproteinen" erforscht werden mit dem Ziel diese zu
klassifizieren.  Weiters wird der Einfluß von solchen RNA Umfaltungen
auf die Proteinbiosynthese untersucht.  Proteine, die am RNA Transport
und deren Stabilität beteiligt sind.  Diese Forschungsarbeiten umfassen
die Aufklärung der Interaktion von Enzymen mit dem Substrat RNA, sowie
die Suche nach zusätzlichen Faktoren, die diese Interaktion
beeinflussen.  Ebenso werden Enzyme untersucht, welche die Sequenz von
RNAs nach deren Synthese verändern.  Proteine, die an der Prozessierung
von Boten-RNA im Zellkern und Zellorganellen beteilgt sind.  Im
Mittelpunkt dieser Arbeiten steht die Suche nach Faktoren, die an dem
Herausschneiden von Introns aus der Vorläufer Boten-RNA beteilgt sind.
Erst diese Prozessierung ermöglicht die sinnvolle Übersetzung vieler
RNAs in Proteine.