[Acpc-l] Vortrag: R. Wiesmüller, 17.12.01

Maria Cherry Maria Cherry <maria@par.univie.ac.at>
Mon, 10 Dec 2001 15:42:48 +0100 (MET)


	   UNIVERSITAET WIEN INSTITUT FUER SOFTWAREWISSENSCHAFT
			      gemeinsam mit
	    FWF-Projekt Spezialforschungsbereich F011 "AURORA"


        EINLADUNG ZU EINEM VORTRAG IM RAHMEN DES AURORA-KOLLOQUIUMS

	     
	     
			   Dr. Roland Wiesmüller
				
		
		      LRR-TUM, Institut für Informatik   
                       Technische Universität München     
                              München, Germany       
				
				
         Laufzeit-Werkzeuge für parallele und verteilte Systeme
				
				
				
		ZEIT:  Montag, 17. 12. 2001, 16 Uhr c.t.
		  ORT:  Institut fuer Softwarewissenschaft,
		      1090 Wien, Liechtensteinstrasse 22, 
	                      Seminarraum, Mezzanin
				
				
Abstract:
				
Laufzeit-Werkzeuge dienen sowohl der Beobachtung als auch der Steuerung des
Verhaltens ablaufender Programme. Sie stellen damit wertvolle Hilfsmittel
für die späten Phasen des Software-Entwurfs dar. In der Forschungsgruppe
"Werkzeuge" am LRR-TUM wurde ein umfassender Satz von Online-Werkzeugen
entwickelt, die unterschiedliche Aspekte des Laufzeit-Verhaltens
adressieren. Dazu gehören unter anderem Debugging-Werkzeuge zur
Fehlersuche, Werkzeuge zur Leistungsanalyse, zur Visualisierung des
Kommunikationsverhaltens, zur deterministischen Ablaufsteuerung, sowie zur
Sicherungspunkt-Erstellung, Prozeßmigration und Lastausgleich. Im Vortrag
werden die wichtigsten Fragestellungen vorgestellt, die bei Entwicklung
dieser Werkzeuge bearbeitet wurden. Das Spektrum reicht dabei von
Skalierbarkeit über die Behandlung von Compileroptimierungen bis hin zu
automatischen Leistungsanalyse.

Jedes Laufzeit-Werkzeug benötigt ein System verteilter Software-Komponenten
(Monitorsystem), das Basisdienste zum Zugriff auf das untersuchte
Zielsystem realisiert. Neben effizienten Basismechanismen für das
Monitoring ist das wichtigste Forschungsthema in diesem Zusammenhang die
Frage nach geeigneten Schnittstellen zu den Werkzeugen und einem
systematischen Entwurf von Monitorsystemen. Die zu erfüllenden
Anforderungen sind dabei eine flexible und universelle Schnittstelle,
modulare Erweiterbarkeit, sowie die gleichzeitige Nutzbarkeit durch mehrere
Werkzeuge. Eine derartige Schnittstelle wurde im Projekt OMIS/OCM
spezifiziert und für Netze von Arbeitsplatzrechnern implementiert. Die
Grundkonzepte dieser Schnittstelle und ihrer Implementierung werden im
Vortrag genauer vorgestellt.

Auf der Grundlage von OMIS/OCM wurde die Frage nach interoperablen
Werkzeugumgebungen näher untersucht, in denen verschiedene Werkzeuge
zusammenarbeiten, ohne jedoch -- wie bei integrierten Umgebungen --
voneinander abhängig zu sein. Zur Realisierung interoperabler Umgebungen
müssen Probleme der Daten- und Verhaltensintegration gelöst werden. Die
Datenintegration wird durch die Verwendung eines einheitlichen
Monitorsystems bereits erheblich vereinfacht. Zusätzlich werden jedoch
weitere Konzepte für die Erkennung und Behandlung verbleibender Konflikte
benötigt. Zur Verhaltensintegration ist es erforderlich, Aktionen in einem
Werkzeug durch Ereignisse in einem anderen Werkzeug auszulösen. Diese Art
der Interaktion kann durch das Monitorsystem realisiert werden, indem
dieses nicht nur das Zielsystem, sondern auch die Werkzeuge überwacht. 
Gegenüber bisherigen Integrationsmethoden ergeben sich dabei einige sehr
vorteilhafte Konsequenzen, die im Vortrag ausführlicher diskutiert werden.